Tag 2: Ätna – Exkursion

Heute hatten wir einen frühen Termin, „Frühstück“ soll es schon um 7:30 Uhr geben, Pustekuchen, nix aufgetischt. Aber wir sind ja in Italien und nach einer viertel Stunde konnten wir Schinken/Käse-„Brot“ nach der süßen Vorspeise dann doch genießen. Gut gestärkt fahren wir in 20 Minuten zum Treffpunkt der Ätna-Exkursion und starten überpünktlich mit der Gondel Richtung Krater.

Auf ca. 2500hm wechseln wir das Fortbewegungsmittel und steigen in einen geländegängigen Bus um, der uns im Schneckentempo auf ca. 2800m bringt. Von hier aus geht’s zu Fuß weiter, unser Ziel sind immerhin ca. 3300hm.

Zumindest kann man in dieser Höhe schon einige Heilige antreffen. Dieser seltsame, gas- und kreisförmige Wolkenring entstammt dem Krater des Ätna. Davon haben wir einige während unseres Aufstiegs gesehen.

Von hier oben haben wir leider keine mehr gesehen, dafür aber um so intensivere, „wohlriechende“ Schwefeldämpfe, die Nase und Augen reizten. Dem aufmerksamen Betrachter ist sicher aufgefallen, dass die erwarteten sommersonnigen Temperaturen von Sizilien auf dem Ätna-Gipfel nicht gelten. Unter der erkalteten Lava kann man sogar in einigen Zentimetern Tiefe noch Eis des letzten Winters finden. Dieser Wechsel von Lava- und Eisschichten wiederholt sich zigfach.

Die Wolkenintensität ist einer permanenten Veränderung ausgesetzt.

Unsere 180 Grad Kratergratwanderung führt uns grad auch auf die andere Seite des Kraters und ermöglicht uns einen grandiosen Blick in den Krater.

Beim Abstieg überquerten wir ein Lavafeld, das vor etwa fünf Monaten entstand. Da die unteren Schichten noch nicht komplett erkaltet sind gibt es hier an einigen Stellen Luftströmungen von bis zu 200°C. Unser Guide schob ein Blatt Papier in einen Hohlraum und in wenigen Sekunden entzündete es sich. Philipp musste die Temperatur natürlich gleich überprüfen.

Bei dem lockeren Gestein kommt man leicht ins Rutschen und aus jedem kleinen Schritt werden gleich einige Meter. Damit übersteigt unsere Geschwindigkeit die des Busses bei weitem und wir verzichten daher auf eine Rückfahrt zur Bergstation.

Trotz einer schnellen Talfahrt mit dem Auto konnten wir den Berg nicht ganz hinter uns lassen und ihn bei unserem Abendessen auf dem Balkon bis zum Sonnenuntergang bestaunen.

3 Kommentare

  1. „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury wurde nach der Spontanentzündungstemperatur von Papier benannt (schließlich geht es um Bücherverbrennungen). Das sind ca. 233°C.

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